Afrika: Einsatz von Gen-Drives gegen Malaria – Tipps bei Rundreisen

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Mücken, die sich selbst aus der Existenz vertreiben, werden in Labors gezüchtet – aber sie in der Natur loszulassen, ist eine andere Sache. Ein Freiwilliger testet eine deutlich weniger technische Waffe gegen Malaria – eine Seife namens “Faso-Seife”, die Mücken abwehren soll.

In Burkina Faso, Mali und Uganda wird der Grundstein für ein starkes Experiment gelegt. Ein derzeit laufendes Projekt zielt darauf ab, Mücken freizusetzen, die genetisch so programmiert sind, dass sie sich selbst und ihre Malaria-verursachenden Brüder zum Aussterben bringen.

Egoistisches Gen: Mücken-Population stirbt aus

Wie wir letztes Jahr geschrieben haben, soll das Programm mit dem Namen Target Malaria die Zahl der Mücken, die die Krankheit in Afrika südlich der Sahara übertragen, drastisch reduzieren, wo es jedes Jahr Hunderttausende von Menschen tötet. Vor nicht allzu langer Zeit war das nur theoretisch, aber modifizierte Mücken mit Genantrieben (oder engl. Gen-Drive) an Bord werden bereits im Labor gezüchtet und getestet.

Die Idee ist, dass ein so genanntes egoistisches Gen mit Effekten, die letztlich die Population zum Kollabieren bringen würden, eingeführt wird und sich dann mit einer weitaus höheren Rate als normal vermehrt und sich schnell ausbreitet. Target Malaria, das von der Bill and Melinda Gates Foundation finanziert wird, erforscht verschiedene Möglichkeiten, diese Technologie zu nutzen. Eine der vielversprechendsten ist es, Mücken so zu verändern, dass neue Generationen fast ausschließlich männlich sind. Männliche Mücken beißen nicht, und eine Population mit kaum Weibchen kann sich nicht vermehren.

Es ist noch ein langer Weg bis zur Freisetzung von gentechnisch veränderten Insekten, aber die Pläne gehen weiter. Neben der Weiterentwicklung der Technologie besteht eine der größten Herausforderungen in dieser Phase darin, dass die Menschen in der Region die Art der Arbeit und das, was auf dem Spiel steht, verstehen.

Wie Stat berichtet, glauben viele Menschen in Burkina Faso, dass Malaria durch eine schlechte Ernährung und nicht durch Mückenstiche verursacht werden kann.

Forscher werben Gemeinschaften als Teil eines Vorstoßes, um die Einheimischen darüber aufzuklären, wie die Krankheit funktioniert und was Target Malaria mit sich bringt – gute Neuigkeiten also für ihre nächste Afrika Rundreise. Der Tourismus ist immer noch eine große Einnahmequelle für Afrika und jede schlechte Nachricht über Malaria etwa, senkt die Besucherzahlen und Reisebuchungen.

Grundsätzlich besteht bei einer Reise durch Afrika oder begleiteten Rundreise keinerlei erhöhtes Risiko. Schutzmaßnahmen bei einer Rundreise durch Afrika sollten man jedoch dennoch treffen, um sich optimal vor Malaria zu schützen. Die wichtigsten Maßnahmen gegen Malaria haben wir für Sie aufgelistet.

Wesentliche Schutzmaßnahmen vor Malaria bei Rundreisen durch Afrika bestehen in:

  • Vermeidung von Insektenstichen (Expositionsprophylaxe) und
  • Einnahme von Malaria-Medikamenten (medikamentöse Prophylaxe).

 

 

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Ökologische Folgen unbekannt: Afrika als Versuchslabor?

Auch über die ökologischen Folgen ist wenig bekannt. In Afrika südlich der Sahara wird die meiste Malaria durch drei Arten von Anopheles-Mücken übertragen. Target Malaria konzentriert sich auf Anopheles gambiae, mit dem Ziel, diesen Typ stark zu reduzieren oder auszurotten. Von den rund 3.500 bekannten Mückenarten mag die Eliminierung einer Mücke keine große Sache sein. Aber das hat es noch nie gegeben. Und niemand weiß, ob ein einmal in die Wildnis freigesetzte Gen-Drives in andere Arten springen kann.

Es ist bekannt, dass Malaria eine hartnäckige, tödliche Krankheit ist, die die Lebensqualität von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt beeinträchtigt. Gen-Drives wurden vorgeschlagen, um viele ökologische Probleme zu lösen, vom Rückgang der seltenen hawaiianischen Vögel bis zum Übermaß an invasiven Säugetieren in Neuseeland. Viele dieser tollen Reiseziele sollten bewahrt werden und die nächste Generation.

Da noch viele Fragen offen sind, wie Gen-Drives in der Natur funktionieren könnten, sind Wissenschaftler verständlicherweise vorsichtig, wenn es darum geht, sie einzusetzen. Aber Malaria ist eine der größten Bedrohungen der öffentlichen Gesundheit auf dem Planeten. Wenn wir die Macht haben, es zu beenden, muss die eigentliche Frage lauten: Warum sollten wir es nicht benutzen? wir werden sehen wie sich das Thema in Zukunft entwickelt, allerdings ist das schon einmal ein guter Ansatz. Wir hoffe, dass der Kampf gegen die Krankheit weiter voran geht und bald Erfolge in diesem Bereich zu erkennen sind.